
Holzkünstler übt mit Skulptur Kritik an aktueller Entwicklung
Eine weibliche Hand zieht aus einem Baumstamm heraus phosphoreszierende Fäden und formt damit ein androgynes Gesicht – ein Sinnbild für die Erfindungen des Menschen, wie kosmetische Chirurgie, Gentechnik, Klonen, Eingriffe in das Erbgut und künstliche Intelligenz. Ralph Hübschmann sieht den Menschen buchstäblich an der Spitze der Evolution – eine Hybris, die seiner Meinung nach die Lebensgrundlage des Menschen aufs Spiel setzt. Die Verzerrung menschlicher Werte ist ein Spiel mit dem Feuer – besonders die Vorstellung, dass der Mensch sich an die Bedürfnisse des Kapitalismus anpassen und optimieren kann, lässt ihn in die Zukunft mit Besorgnis blicken.
Ralph Hübschmann hat seine Gedanken in diese Skulptur eingeschlossen, aber es ist jedem selbst überlassen, sich davon einnehmen und inspirieren zu lassen, auf welche Art und Weise auch immer. Ein Werk bekommt seine Bedeutung aus dem Austausch zwischen dem Künstler, dem Werk und dem Betrachter. Mit seiner Skulptur möchte er zum Nachdenken anregen und schlägt Entschleunigung, Wertschätzung, Miteinander und nicht Gegeneinander als gute Ansätze an, um Veränderungen herbeizuführen. Er ist überzeugt, dass die Hoffnung auf eine positive Zukunft erhalten bleiben soll.